Anfang August 2023 wurde Kärnten von Unwettern stark getroffen, davon besonders betroffen war der Bereich Unterkärnten. Regenmengen über 300 l/Quadratmeter verursachten binnen kürzester Zeit immense Probleme. In den südlichen Landesteilen, so auch in Neuhaus, kam zu Überschwemmungen und Hangrutschungen, was in weiterer Folge den Großteil der ländlichen Infrastruktur zerstörte. Für die Gemeinde Neuhaus musste eine Zivilschutzwarnung ausgegeben werden welche über die Dauer von einer Woche aufrecht blieb.
Freitagmorgen (04.08.2023) wurde die Feuerwehr Neuhaus nach Loibach alarmiert um die dort eingesetzten Einsatzkräfte im Zuge der Überschwemmung der Ortschaft zu unterstützen. Eine Unwetterfront mit eingelagerten Starkregen hatte in der Nacht zum Freitag etliche Bäche über die Ufer treten lassen. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits sämtliche Feuerwehren aus dem Bezirk Völkermarkt und darüber hinaus im Einsatz. Im weiteren Tagesverlauf intensivierte sich der Niederschlag weiterhin, so dass wir im Laufe des Vormittags zurück nach Neuhaus verlegen mussten.
Auch in Neuhaus gab es zahlreiche Schadstellen die sich nach und nach im Verlauf der Unwetterfront entwickelten. Der Motschulagraben wurde komplett vermurrt, die Gemeindestraße sowie eine Brücke komplett weggerissen. Der Fokus am ersten Tag lag auf dem Halten der noch vorhandenen Infrastruktur. Von Überschwemmungen und Vermurrungen betroffene Straßenzüge mussten komplett gesperrt werden.
Ab Samstag kamen vermehrt zu den Überschwemmungen noch Hangrutschungen und Murenabgänge in gesamten Gemeindegebiet hinzu. Besonders davon betroffen waren die Ortschaften Motschula, Graditschach, Illmitzen, Berg ob Leifling und Heiligenstadt. In diesen Bereichen wurden von der Feuerwehr Planen zum Schutz der Hänge aufgezogen.
Etwa 50 Bewohner waren über mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten. Die Versorgung wurde mittels Luftbrücke durch das österreichische Bundesheer sichergestellt. Dazu wurden dringend notwendige Materialien und Notstromaggregate eingeflogen.
Gemeinsam mit sämtlichen Organisationen den Behörden freiwilligen Helfern und Fachfirmen konnten die dringendsten Schäden an der Infrastruktur soweit wiederhergestellt werden, dass die abgeschnittenen Ortschaften nach einer Woche wieder notdürftig mit dem Auto erreicht werden konnten.
Die vollständige Behebung der entstandenen Schäden dürfte noch etliche Zeit in Anspruch nehmen laut ersten Schätzungen der Gemeinde Neuhaus belaufen sich die Infrastrukturschäden auf etwa 3,5 Millionen Euro.
Eine Unwetterfront unbekannten Ausmaßes hat uns Anfang August getroffen. Gemeinsam mit 290 weiteren Kärntner Feuerwehren standen wir im Einsatz. In Erbringung zahlreicher ehrenamtlicher Stunden, sowie zum Teil unter größten Anstrengungen konnte in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit weiteren Einsatzkräften, Organisationen, Behörden und Firmen noch Schlimmeres verhindert werden.
Neben dem Einsatz vor Ort standen auch Kameraden aus Neuhaus im Bezirkseinsatzstab im Einsatz, um die 1.300 offenen Einsatzstellen im Bezirk zu koordinieren.
Besonders hart getroffen wurden auch unsere slowenischen Nachbargemeinden. Am Freitag (11.08.2023) waren deshalb auch Kameraden unserer Feuerwehr - gemeinsam mit der Feuerwehr Lavamünd - in Dravograd, um dringend benötigtes Material an unsere slowenische Kameraden zu übergeben.
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